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Leuchtturm
Das Ende der Täuschung
Die Kunst des Täuschens besteht darin Fakten zu verdrehen, den Nebel als Wahrheit aussehen zu lassen und von den eigenen Masken überzeugt zu sein, dass sie der eigenen Wahrheit entsprechen und diese dann nach außen tragen.
Wie oft lassen wir uns täuschen und wie oft sind wir von Eltern, Freunden, (...) wirklich enttäuscht?
Es gibt so viele Situationen, die wir wahrscheinlich alle aufzählen könnten, die uns enttäuscht haben. Aber welche von all diesen Situationen waren eigentlich vorhersehbar und welche Situationen haben sich schon davor als unwahr angekündigt?
Es ist doch so, dass wir viele Rollen in dieser Gesellschaft integriert haben. Es gibt die Rolle der Mutter und des Vaters. Dann gibt es die Rolle des Kindes. All diese Rollen haben gewisse Verpflichtungen. Alle sollten gewissen Erwartungen entsprechen und alle sagen sie dennoch "Aber ich liebe dich doch." Sowohl meine Mutter als auch mein Vater haben mich so oft enttäuscht. Ich habe unter diesen Verletzungen so sehr gelitten, aber vor allem von den Erwartungen, die ich an sie hatte. Hinzukommend sind sie auch - aus meiner Sicht - absolut nicht ihrer Pflicht als Elternteil nachgegangen. Ich fühlte mich hintergangen. Ich fühlte mich verraten. All diese gefühlten Verletzungen rührten aus der Enttäuschung oder aus dem Enttäuschtsein.
Doch was gaben mir alle diese Situationen wirklich? Meine Eltern und all jene, die mich umgaben, konnten vorerst nur illusionsbehaftet agieren. Aber all die Situationen gaben mir stets die Möglichkeit aus einer kleinen, engen Kleidergröße durchzuwachsen. All die konstruierten Situationen gaben mir die Chance meine Werte, das Leben meiner Eltern, mein Leben, so wie ich es leben will, meine Identifitkationen, mein Selbstbewusstsein zu hinterfragen.
Also was verbirgt sich hinter dem Täuschungsschmerz eigentlich? Ist es das Festhalten an alten Mustern oder eher das Festhalten von Werten, die aber mit negativen Konditionierungen in Verbindung stehen? Vielleicht ist es aber auch unser bereits verletzter Selbstwert, der zum Vorschein kommt, wenn jemand unsere Erwartungen nicht erfüllt. Oder fühlen wir uns verletzt, weil wir jemanden in ein Idealbild gewzungen haben und sich herausgestellt hat, dass diese Person in Wahrheit doch gar nicht so ist. Oft macht man ja sowas, weil das einem ein Gefühl von Kontrolle gibt oder durch das Sehen vom Idealbild wird man im Selbstwert genährt, wodurch man wieder zugleich nicht die Person also das Idealbild sein muss.
Was haben all diese Möglichkeiten gemeinsam? Es sind alles Muster, in denen wir uns befinden, die uns wiederum Täuschen und uns davon abhalten, das zu sein, was wir in Wahrheit sind.
Wie gehst du also am Besten mit der Enttäuschung um. Freu dich auf das Ende dieser Täuschung. Bedank dich bei dem Schmerz, der schon lange in dir war und darauf gewartet hat von dir entdeckt zu werden. Mit folgenden Fragen hast du die Möglichkeit deine Perspektiven zu wechseln.
Also was macht die Enttäuschung, die du gerade durchlebst mit dir? Auf welche Bedürfnisverletzung macht sie dich aufmerksam? Wo kannst du noch nicht alleine stehen / zu dir stehen? Und wo täuschst du dich noch selbst? Dazu gehört unter anderem, wo machst du dich klein? Wo denkst du, dass du es nicht wert bist? Warum konstruierst du wieder und wieder Situationen, in denen du enttäuscht wirst? Nur um dich darin zu bestätigen, dass du "es nicht wert bist; dass du betrogen wirst; dass du belogen wirst; dass Menschen grausam sind; dass du niemandem trauen kannst"?
Beende deine innere Täuschung. Du brauchst niemanden, der dir deine Großartigkeit zeigt, indem er deine Erwartungen erfüllt.
"Die Kunst das Ende der Täuschung einzuleiten liegt in der Kultur der Vergebung und der damit einhergehenden Erweiterung des Selbst - bewusstsein. "
Sophie - Ben James Griebel
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