Ratschläge für Eltern bei Transsexualität von Kindern / Jugendlichen

Es gibt mittlerweile zwei Wege, die Jugendliche ansteuern, was die Transsexualität betrifft, und zwar ist das einmal der Weg sich nur die Brüste entfernen zu lassen. Darauf fokussiere ich mich in diesem Text nicht. Der andere Weg ist die Transition mit Mastektomie und Hormontherapie. In diesem Text gebe ich Ratschläge für eine bessere Umgangsfähigkeit, wenn sich Kinder / Jugendliche auf den zweiten Weg fokussiert haben. 

Ich fühle den Schmerz vieler Eltern, der zum Vorschein tritt, wenn das eigene Kind sich nicht mehr im richtigen Körper fühlt. Meine Mama hat sich damals so viele Vorwürfe gemacht. Sie hat versucht mich von dem Schritt den Weg der Transition zu gehen abzuhalten. Doch all ihre Überzeugungsarbeit hat mich vielmehr darin bestätigt, dass ich genau den richtigen Weg gehe. Ihr Rebellieren bezüglich meines Weges hat meine Rebellion gefüttert.  

 

Es ist zu analysieren, warum diese Kids den Weg gehen wollen. Hierbei kann ich nur aus eigener Erfahrung sprechen, aber gleichzeitig kann ich sagen, dass ich viele Gleichgesinnte getroffen habe, die genau das fühlten, was ich auch fühlte.  

Immer wenn mich meine Mutter versuchte wieder zu überzeugen, dass mein Weg falsch war, habe ich sie verbal mit Vorwürfen angegriffen. Ich unterstellte ihr, dass sie mich nicht akzeptieren würde, wie ich bin und wie ich mich fühle. 

 

Dabei habe ich folgende Fragen ganz übersehen, die ich mir hätte stellen sollen und die sich meine Mutter hätte stellen sollen: 

  • Wen oder was – eigene Anteile, Traumata, Überzeugungen, vergangene Ereignisse, die mit dem Kind zu tun haben - akzeptierte meine Mutter wirklich nicht?  
  • Was spiegelte ich meiner Mutter in dem Moment? Was akzeptierte sie an sich nicht, was ich übernommen habe und ihr mit dieser Verhaltensweise zeigte? 
  • Warum fühlte ich mich so, als würde sie mich nicht akzeptieren?  

Leider ist es nun mal so, dass Eltern plötzlich zum Feind werden, sobald sie nur ansatzweise etwas gegen LGBTIQ sagen.  

Lieber Eltern, wir wissen, dass ihr nicht unsere Feinde seid. Aber eine weitere Frage, die absolut essenziell ist, ist:  

 

  • Wo versucht ihr in eurem Leben so sehr an starre Schubladenstrukturen festzuhalten aus der Angst heraus nicht dazu zu gehören, oder aus der Angst heraus FALSCH zu sein / sich falsch zu fühlen?
  • Welchen Anteil in euch seht ihr als Feind, der vielleicht nicht der Gesellschaft entspricht?
  • Was an euch haben eure Eltern als Feind betrachtet, weil sie Angst vor diesem Anteil hatten?

 

Als ich mich der LGBTIQ Gruppe angeschlossen habe, hatte ich das Gefühl in einer Art “Freiwerdungsrausch” zu sein. Ich fühlte mich plötzlich so machtvoll und stark. Ich hatte auch das Gefühl endlich irgendwo dazuzugehören, ohne den Vorstellungen der Eltern und der Gesellschaft gerecht werden zu müssen.  

Liebe Eltern, könnt ihr euch noch daran erinnern, als ihr den Eltern, der Gesellschaft und der ganzen Welt gefallen musstet? Könnt ihr euch noch daran erinnern, als ihr brav, lieb und nett sein musstet und das gezwungenermaßen zu jedem? Könnt ihr euch noch daran erinnern, als ihr in der Schule und daheim perfekt funktionieren musstet?  

Gefühlt muss man die Gedanken der Gesellschaft, der Eltern und aller Mitmenschen lesen müssen, um alles perfekt zu machen, um wiederum nicht aufzufallen und um die eigene Existenz zu sichern. Man kann aber dem ganzen nicht mehr standhalten und will einfach nur noch aus diesem Käfig ausbüxen. Man versucht dem inneren Druck – der Depressionen hervorruft - zu entfliehen. So Sätze, wie zum Beispiel “So war das doch schon immer” - auf was auch immer bezogen - zählen nicht mehr, ansonsten geht der Spuk noch weiter und wird um einiges stärker. 

 

Weitere Fragen, die für Eltern essenziell sein könnten, sind:  

  • Wo fühlst du dich wirklich in dir eingesperrt, beziehungsweise welche inneren Anteile müssen bei dir im Käfig leben?  
  • In einem Gespräch mit deinem Kind kannst du es ja fragen, in welcher Hinsicht sich dieses Kind unfrei fühlt? Welche Anteile könnte es “im anderen Körper” ausleben? 
  • Woraus versucht dieses Kind wirklich auszubrechen, worin du dich als Mutter oder Vater noch selbst gefangen hältst? 

 

Als meine Mutter versuchte dagegenzusprechen, dachte ich, dass sie mich bekehren oder wieder eines Besseren belehren will.  

Liebe Eltern, ihr habt mein Mitgefühl für das, was ihr da durchleben müsst, aber dieses Mitgefühl gebührt auch denen, die versuchen ihren eigenen Weg zu gehen und aus dem “Matrix Käfig” auszubrechen. Vielmehr gilt jetzt zu sehen und anzuerkennen, was in der Erziehung, im gesellschaftlichen Kreis, in den Bildungseinrichtungen schiefläuft. Es geht gerade jetzt nicht darum gegeneinander zu kämpfen und gegen das zu kämpfen, wofür das Kind kämpft. Das Kind kämpft um die Freiheit, Autonomie und Unabhängigkeit, auch wenn der Weg der Transsexualität nicht der “Richtige” ist, aber dann liebe Eltern zeigt Alternativen auf – Blogeintrag zum Thema “Alternativen” folgt - . Und ich glaube, dass es genau darum geht.  

 

Wichtige Quintessenzfrage dieses Themas lautet:  

  • Was spiegelt euch das Kind in den Punkten des Nicht Akzeptierens, der Unfreiheit und der Manipulation? 

Auch wenn es genügend Eltern gibt, die nicht davon überzeugt sind, dass das um sie herum aus einem tieferen Grund heraus passiert und dass das die Chance ist auf eine tiefe innere Heilung und Selbstreflektion, kann ich nur immer wieder sagen, dass alles etwas mit uns zu tun hat, was um uns herum passiert. Schließlich könnte das um uns herum nicht passieren, würden wir nicht an der Projektion teilhaben.  

 

Innere Fragen des Kindes – die sich unbewusst abspielen - könnten sein:  

  • Akzeptierst du mich, auch wenn ich nicht perfekt bin?  
  • Akzeptierst du mich, auch wenn ich nicht den Vorstellungen der Gesellschaft entspreche? 
  • Hast du Angst vor der Andersartigkeit? 

 

Ich dachte und habe auch das Gefühl gehabt, dass ich sowohl für meine Mutter als auch für meinen Stiefvater perfekt sein musste, damit beide das Gefühl haben als Eltern nicht versagt zu haben. Wir, Kinder, müssen für Eltern so viel erfüllen, was vielen Müttern und Vätern gar nicht bewusst ist. Ihr wisst gar nicht wie sehr wir versuchen, euch und der Gesellschaft zu gefallen. Wir versuchen euch stolz zu machen, eure Bedürfnisse zu erfüllen, die wiederum von euren Eltern nicht erfüllt wurden und wenn wir merken, dass wir schon allein mit unserem Geschlecht versagt haben, weil wir nicht als gewollte Tochter zur Welt kamen, dann versuchen wir es erneut in einem anderen Geschlecht, obwohl wir uns eigentlich einfach nur von diesem ganzen Druck und der Verantwortung befreien wollen. Im Grunde fliehen wir und fliehen direkt in die Selbstzerstörung, die wiederum das Innenleben der Eltern und der Gesellschaft widerspiegelt.  

Oft denken Eltern, dass ihre Kindheit toll war. Die Kinder, die den Weg der Transition gehen wollen, denken auch oft, dass sie eigentlich eine ganz gute Kindheit hatten. Deshalb wird daraufhin nicht weiter analysiert oder geforscht. Die Epigenetik genauso wie die energetische Ebene werden nicht als Ursachengebiete in Betracht gezogen. Das führt dann dazu, dass alle Beteiligten aufgeben, ohne die Wurzel des selbstzerstörerischen Verhaltens zu entdecken.  

 

Für Eltern gibt es hier weitere essenzielle Fragen:  

  • Welche selbstzerstörerischen Überzeugungen, wie zum Beispiel “Ich bin nicht gut genug” (…) leben in dir und welche Überzeugungen dieser Art wurden dem Kind übertragen?  
  • Hattest du jemals Angst als Frau oder als Mann nicht dazuzugehören, weshalb du dich den Geschlechterregeln angepasst hast, obwohl du innerlich gerne aus manchen Rastern ausbrechen wollen würdest?  
  • Hattest du jemals Angst als Kind zu versagen, hast aber diese Angst auf dein Geschlecht bezogen, wodurch du angefangen hast Angst zu bekommen als Mann oder als Frau zu versagen?  

Für mich stellt sich hier immer noch die eine Frage “ Warum sollte ein gesunder Körper falsch sein?”. Wenn diese Einstellung – der Körper ist falsch und passt nicht zu meinem Gefühl / meiner Identifikation / meiner geistigen Haltung - keine Andeutung auf eine geistige Fehlhaltung, also eine geistige Haltung, in der etwas fehlt, ist, dann mangelt es an geistiger Entwicklung, die jetzt durch so einen Zustand in Gang gebracht werden kann. Ich glaube, dass die Transsexualität eine große Entwicklungschance für alle Beteiligten darstellt. Ich würde Eltern raten nicht dagegen anzukämpfen, sondern mit dem “Symptom” zu arbeiten und zu hinterfragen. Schließlich geht es hier um die Abspaltung von Körper, Geist und Seele.  

 

Weitere Fragen, die essenziell sein könnten:  

  • Sind bei dir Körper, Geist und Seele in tiefer Verbundenheit oder in Trennung?  
  • Was ist der Auslöser für diese Trennung, weshalb du das von deinem Kind im Außen gespiegelt bekommst? Welches Trauma, welche Überzeugung, welcher Schmerz, welche unbegründete Kindheitsangst liegen zwischen dir deinem Körper, deinem Geist oder deiner Seele?  
  • Welche Überzeugungen, Ängste, belastende Ereignisse – die vielleicht für den einen oder anderen nicht schlimm waren, ABER für dich! - stehen zwischen dir und - der unterbrochenen Verbindung – deinem wahren Selbst? Welche verzerrten Bilder von dir trägst du in dir, die dein Selbst und somit deine Wahrheit stören, sodass du eine verzerrte Störung deiner Selbst lebst?  

 

Also um was geht es bei diesem Spiegel in der Essenz? 

Es geht um die Spiegelungen der Abspaltung, die wir in uns tragen, die die verzerrten Störungen unseres Selbst hervorrufen - Selbstzerstörung -. Das wiederum gilt es in den Einklang zu bringen und nicht gegen die Kinder / Jugendliche zu rebellieren. Denn es heißt “Wie innen; so außen”. Versucht man das Außen zu ändern, während das Innen denselben energetischen, geistigen Zustand mitsamt den Blockaden – die nicht mehr zu verleugnen sind - beibehält, wird man kläglich scheitern.  

Liebe Eltern, danke, dass ihr euch einst dafür entschieden habt eure Kinder zu gebären, gleichzeitig könnt ihr euren Kindern danken, dass diese so mutig sind und versuchen aus ihrem Käfig auszubrechen, in dem ihr noch wohnt – energetisch, seelisch, psychisch, mental, wie auch immer -.  

 

Eine kleine Anmerkung noch zum Schluss: 

Wenn es um den Namen und die Pronomen geht, geht es in Wahrheit einfach nur um Macht, Kontrolle und Autonomie. Lasst euch nicht auf diese "Machtspielchen" ein. Erklärt dem Betroffenen ruhig, dass ihr diesen ernst nehmt und ich hoffe, dass ihr das auch wirklich tut. Denn dieser Mensch will einfach nur ernst genommen werden. Dieser Mensch will Aufmerksamkeit und Anerkennung. Es will das Gefühl verspüren die alleinige Entscheidungsgewalt zu haben. Das ist das, was man will und auch braucht, aber auf einer gesunden Art und Weise.

 

Fragen, die noch weiterhelfen: 

Wo fühlst du dich von mir unterdrückt? Wo unterdrücke ich mich selbst ? Welche Anteile unterdrücke ich, die in mir aufblühen möchten?

Wo fühlst du dich von mir kontrolliert? Wo kontrolliere ich mich selbst und welche inneren Elternteile kontrollieren mich, sodass ich mich nicht entfalten und atmen kann?

Wo gebe ich dir - ENERGETISCH - das Gefühl? Welche Energie unterdrücke ich?

Wo fühlst du dich nicht von mir anerkannt und ernst genommen? Welche inneren Anteile erkenne ich selbst nicht an oder verleugne ich? Wann nehme ich mich, mein Körpergefühl, meinen seelischen Zustand nicht ernst und versuche den einfach zu überspielen oder abzutun?

 

Vielleicht gibt es wenige Therapeuten oder Psychologen, die sich über dieses Thema trauen. Ich persönlich kann das nur für gut heißen, denn so ist die Chance auf eine mentale Entwicklung und auf eine tiefere Verbundenheit viel größer.

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