Im Einklang mit
Körper und Seele

In meinen Augen bedeutet eine Transition häufig nicht Heilung, sondern im Gegenteil: eine Bestätigung der Selbstablehnung, sowie Selbstmord. Sie ist – zumindest in vielen Fällen – kein Weg zur Ganzheit, sondern eine weitere Spaltung.

"Transidente Menschen stehen eigentlich vor dem Übergang zur wahren Selbstfindung."

Transsexualität als Identitätskrise – Ein Übergang zur Selbstfindung

In der öffentlichen Diskussion wird Transsexualität oft ausschließlich unter dem Aspekt der Geschlechtsangleichung betrachtet. Dabei gerät ein wesentlicher Punkt in den Hintergrund: Transsexualität ist in ihrer Tiefe weniger eine Frage des Körpers als vielmehr ein Ausdruck einer tiefgreifenden Identitätskrise.

 

Diese Krise ist nicht zwangsläufig ein Defekt – sie kann ein Übergang sein. Ein Übergang von der Entfremdung zu sich selbst hin zu einer tieferen Selbstfindung. Die medizinische Bezeichnung „Identitätsstörung“ weist genau darauf hin: Es handelt sich um eine Störung im Erleben der eigenen Identität – nicht zwangsläufig um eine Krankheit, sondern um ein inneres Ungleichgewicht, das nach Klärung und Integration verlangt.

 

Warum Identitätskrise?

Eine Identitätskrise entsteht, wenn das innere Erleben und das äußere Selbstbild nicht mehr übereinstimmen.
Betroffene fühlen sich entfremdet von ihrem eigenen Körper, ihrer Rolle oder ihrem bisherigen Selbstverständnis. Häufig geht diesem Zustand eine lange Phase innerer Zerrissenheit voraus – geprägt von Ablehnung, Scham, traumatischen Erfahrungen oder dem Gefühl, in der eigenen Haut nicht richtig zu sein.

 

Die Rolle von Trauma und Selbstentfremdung

Viele Menschen mit transsexuellen Empfindungen berichten von frühen Erlebnissen, in denen sie nicht in ihrer ganzen Persönlichkeit angenommen wurden. Diese Erfahrungen können dazu führen, dass man unbewusst beginnt, bestimmte Anteile von sich abzuspalten – und sich in eine alternative Identität flüchtet, die „passender“ erscheint.
Dies ist nicht immer bewusst gesteuert, sondern oft ein Versuch, sich selbst zu retten und inneren Schmerz zu bewältigen.

 

Identitätsstörung als Wegweiser

Der Begriff „Identitätsstörung“ wird im medizinischen Kontext häufig stigmatisierend verstanden. In einem tieferen Sinn kann er jedoch als Hinweis gelesen werden: Etwas in uns ist aus dem Gleichgewicht geraten – und ruft nach Aufmerksamkeit.
Eine Identitätskrise zwingt uns, Fragen zu stellen, die wir sonst vielleicht nie gestellt hätten:

Wer bin ich wirklich, wenn alle Rollen wegfallen?

Was ist mein unveränderlicher Wesenskern?

Welche Anteile habe ich verdrängt – und warum?

 

Der Übergang zur Selbstfindung

Wenn eine Identitätskrise tiegreifend, wahrhaftig und berührend begleitet wird, kann sie zu einer tiefen Heilungsreise werden. Es geht nicht darum, eine „falsche“ Identität gegen eine „richtige“ auszutauschen, sondern darum, Schichten der Selbstentfremdung abzulegen, bis der eigene Wesenskern klar erkennbar wird.

Dieser Prozess kann schmerzhaft sein – aber er ist auch eine Einladung:
Zur Rückverbindung mit dem eigenen Körper.
Zur Heilung alter Wunden.
Zur Anerkennung aller inneren Anteile.

 

Fazit

Transsexualität ist kein medizinisches Thema. Sie ist in vielen Fällen das sichtbare Symptom einer tieferliegenden Identitätskrise. Wer den Mut hat, dieser Krise nicht nur mit äußerlichen Lösungen zu begegnen, sondern sie als Weg zur Selbstfindung zu verstehen, kann entdecken, dass hinter der „Störung“ ein Potenzial zur Ganzwerdung liegt.
Es ist Zeit, Transsexualität nicht nur im Licht körperlicher Veränderung, sondern auch als Seelen- und Identitätsprozess zu betrachten – als Übergang von der Entfremdung zur Wahrheit des eigenen Seins.


 

 

 

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